Narkosegasrecycling am LKH Villach
Landeskrankenanstalten Betriebsgesellschaft KABEG, LKH Villach
Das Projekt "Narkosegasrecycling am LKH Villach" stellt einen wegweisenden Schritt im österreichischen Gesundheitswesen dar, da es das erste Krankenhaus des Landes ist, das eine nachhaltige Lösung für die Verwendung von Narkosegasen in der Anästhesie implementiert hat. In herkömmlichen Praktiken wurden Narkosegase ungefiltert in die Atmosphäre abgegeben, was erhebliche Umweltauswirkungen verursachte. Diese Gase, insbesondere Flurane, gehören zu den halogenierten Kohlenwasserstoffen und tragen zum Treibhauseffekt bei.
Durch die Einführung von Low-Flow und Minimal-Flow-Narkosen sowie einem effizienten Rückhaltesystem und Recyclingverfahren für Narkosegase im LKH Villach konnten beeindruckende Ergebnisse erzielt werden. Mit vergleichsweise geringen Investitionskosten von 3.000 Euro können jährlich 64 Tonnen CO2-Äquivalent und 17.500 Euro eingespart werden. Dies entspricht nicht nur einer erheblichen Reduzierung der Umweltauswirkungen, sondern auch einer erheblichen Kosteneinsparung für das Krankenhaus.
Das Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen von Narkosegasen auf die Umwelt ist gestiegen, und das LKH Villach hat sich entschlossen, Maßnahmen zu ergreifen. Diese Initiative wurde von einem interdisziplinären "Green Team" vorangetrieben, das die Implementierung von Aktivkohlefiltern an den Narkosemaschinen ermöglichte, um die Gase zurückzuhalten und zu recyceln. Das verwendete Narkosegas, Sevofluran, hat ein vergleichsweise niedriges GWP100, dennoch verhindert das Krankenhaus die Emission von 20 Tonnen CO2e/Jahr in die Atmosphäre.
Die Umsetzung des Narkosegasrecycling-Projekts ist nicht nur ein großer Erfolg für das LKH Villach, sondern könnte auch als Vorbild für andere Krankenhäuser in Österreich und darüber hinaus dienen. Diese Maßnahme trägt nicht nur zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Gesundheitssektor bei, sondern demonstriert auch, wie kosteneffiziente und umweltfreundliche Praktiken in klinischen Einrichtungen umgesetzt werden können. Insgesamt ist dieses Projekt ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Gesundheitsversorgung und trägt dazu bei, die Umweltauswirkungen des Gesundheitswesens zu minimieren.
<< alle Projekte