Energy Globe Wien
2024
25 Jahre Energy Globe Award Wien
Ruck: „Innovationskraft der Wiener Betriebe wird sichtbar gemacht“ – Sieger in den Kategorien Luft, Erde, Feuer, Wasser und Jugend
Margarete Kriz-Zwittkovits, Marc Sarmiento, Katharina Rinnhofer, Anna Winter, Walter Huber, Jürgen Brenner, Franziska Aujesky© Nikki HarrisSeit 25 Jahren werden mit dem Energy Globe Award die besten Umweltprojekte jedes Bundeslandes prämiert. Gestern wurden im Haus der Wiener Wirtschaft die besten aus Wien in den Kategorien Erde, Feuer, Wasser, Luft und Jugend vor den Vorhang geholt und ausgezeichnet.
„Innovationskraft ist weder eine Frage der Unternehmensgröße noch des Alters - das beweisen die Gewinner des heutigen Energy Globe Wien sehr nachdrücklich“, betont Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien: „Genau solche innovativen Lösungen aus der Wirtschaft braucht es, um die Green Economy voranzutreiben und deren Chancen zu nutzen.
Die Siegerprojekte zeigen sehr deutlich, dass Ökologie und Ökonomie Hand in Hand gehen können, um den Wirtschaftsstandort Wien zu stärken und auch die hohe Lebensqualität Wiens weiter zu verbessern.“ Für 2024 wurden in Wien 41 Projekte für den weltweit renommiertesten Umweltpreis eingereicht.
Die Preisträger des Energy Globe Award 2024
Kategorie Luft & Gesamtsieger
Post Loop - wiederverwendbare Verpackungen
Österreichische Post AG
30 Prozent der Emissionen, die durch E-Commerce verursacht werden, kommen von Transportverpackungen. Der Post Loop-Kreislauf ist ein innovatives und neues Service der Österreichischen Post, in dem sie den Einsatz von wiederverwertbaren Verpackungen im E-Commerce einführt. Die Empfänger entnehmen die Produkte und retournieren die Verpackung über Briefkästen, Post Partner, Postfilialen oder die SB-Zonen der Post. Die Verpackungen gehen dann entweder zurück an den Online-Shop oder werden von der Post inventarisiert und für den nächsten Versand aufbereitet. Je nach Verpackung sind bis zu 30 Versandzyklen möglich. Dadurch lassen sich bis zu 80 Prozent der durch Verpackung verursachten Emissionen einsparen.
Kategorie Erde
Das klimafitte Gründerzeithaus mit energieautarkem Dachgeschoß
Jürgen Brenner
Städte wie Wien stehen vor der Herausforderung, leistbaren Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig die Bodenversiegelung zu reduzieren. Das gelingt mit einer innerstädtischen Nachverdichtung durch den Ausbau der Dachgeschoße. Das Gründerzeithaus Fendigasse 22 wurde generalsaniert, auf den höchsten Energieeffizienzstandard gebracht und um ein energieautarkes Dachgeschoß aufgestockt. Das Dachgeschoß konnte durch eine PV-Anlage, einen Stromspeicher und eine hocheffiziente Wärmepumpe energieautark werden. Geheizt und gekühlt wird mit einem Gerät. Dieses Projekt zeigt, wie Gründerzeithäuser zu Plusenergiehäusern umgebaut werden können. In der Fendigasse ließ sich der Heizwärmebedarf um 84 Prozent senken.
Kategorie Feuer
H2Real - Hydrogen Region East Austria goes Live
Wien Energie
Aktuell wird Wasserstoff meist als Rohstoff für industrielle Prozesse verwendet und überwiegend aus Erdgas durch Dampfreformierung hergestellt. Mit dem Projekt H2Real wurde von Wien Energie ein integriertes H2-Netzwerk (ein „Hydrogen-Valley“) als Schlüssel für die Wasserstofftechnologie in der Region Ostösterreich entwickelt. Ziel ist, ein regionales Wasserstoff-Valley in Ostösterreich aufzubauen. Damit soll der Industriestandort und somit Arbeitsplätze gesichert bzw. auch neue geschaffen werden.
Kategorie Wasser
Grauwasserverwertungsanlage
Strebelwerk GmbH
Das bis zu 40 Grad Celsius warme Grauwasser aus Dusche, Bad und Waschmaschine wird derzeit ungenutzt in den Kanal geleitet. Pro Person und Tag fallen davon in Österreich 60 Liter an. Die Entsorgung von Grauwasser gilt als ineffizient und umweltschädlich. Durch eine spezielle biologische Reinigung kann das Grauwasser wieder nutzbar gemacht werden - z.B. für Toilettenspülung, Gießwasser für Gebäudebegrünung oder Nutzung im öffentlichen Raum. Gleichzeitig wird auch die Wärme nutzbar gemacht und der Energieverbrauch für die Warmwasserbereitung reduziert.
Kategorie Jugend
Entwicklung funktioneller Folien für die Agrarindustrie
Anna Winter und Marcel Mayer (in Zusammenarbeit mit Gabriel Chemie GmbH)
Etwa 70 Prozent des Gesamtwasserverbrauchs gehen zu Lasten der Landwirtschaft und wird zum Bewässern der Äcker benutzt. Die steigenden Temperaturen, versiegende Grundwasserspeicher sowie Hitzewellen und häufiger werdende Dürreperioden haben damit einen direkten Einfluss auf die Nahrungsmittelproduktion. Die neu entwickelte funktionelle Agrarfolie kann Wasser speichern und damit Wasser sparen. Zudem ist sie biologisch abbaubar bzw. kompostierfähig. Besonders in warmen Regionen, in denen sonst ein Großteil des Gieß- und Regenwassers verdunstet, kann Wasser eingespart werden.